Adria Challenge

Die Story zur Adria Challenge

Background

Der Nagolder Schuhhändler Helmut Raaf (72) ist nicht nur der geistige Vater der Adria-Challenge. Er organisierte dieses Mega-Event über einen Zeitraum von 15 Jahren, fand in namhaften deutschen Schuh- und Modelabels stets großzügige Sponsoren für die Schiffe und führte selbst als Chefskipper und „Admiral“ die Flottille von bis zu zehn Schiffen sicher durch die Gewässer Kroatiens. An seiner Seite wusste er einen festen Stamm von Skippern und Co-Skippern, die in dem einwöchigen Event ihre seemännische Erfahrung an die Nachwuchskräfte der Schuh- und Modebranche weitergeben. Diese Challenge war und ist für die Studierenden gleichsam Gelegenheit für ein einmaliges Teamtraining. Eine Woche lang leben sie auf engstem Raum ungezwungen und doch leistungsorientiert, mit körperlicher Herausforderung und gleichzeitiger Rücksichtnahme auf die Aufgabenverteilung Leistungsprofile, die später im Beruf – gerade in stürmischen Zeiten – verlangt werden: Teamgeist, Flexibilität und Führungsstärke. 2018 übergab Helmut Raaf, übrigens selbst viele Jahre Dozent an der Schule, den Admiralsstab an den Nagolder Skipper Holger Ludwig. Der stellte die Jubiläums-Challenge 2020 mit einer Rekordanmeldung von 46 teilnehmenden Studierenden auf die Beine – und wurde dann von Corona jäh ausgebremst. Auch die Planungen, die zehnte Challenge ein Jahr später folgen zu lassen, erwiesen sich als Makulatur. Die Pandemie ließ solche Mega-Events einfach nicht mehr zu. Doch zwei langjährige Teilnehmer und Skipper der Challenge – Manuel Brenner (39), selbst einst Student in Nagold und heute CFO in der Textilbranche, und der Nagolder Tobias Raaf (43), der als Risikomanager im Bankenbereich tätige Sohn von Alt-Admiral Helmut Raaf – schafften, an was kaum noch jemand geglaubt hatte: Sie hauchten der TEXOVERSUM LDT Adria-Challenge neues Leben ein und fanden binnen weniger Wochen genügend Sponsoren und Teilnehmer. Ende April steuern also wieder 31 Studierende und 30 Skipper, Co-Skipper, Ex-Texer und Sponsorenvertreter die Hafenstadt Trogir an der Adria an, wo neun Boote auf sie warten, um gemeinsam die Geschichte dieses einmaligen Sport-Events fortzuschreiben.

Bettina Grüninger, Studienleiterin der TEXOVERSUM LDT, begrüßt die Initiative von Brenner und Raaf als „langjährige und bewährte Tradition“, die wieder aufgenommen werde: „Für mich, sagt sie, „ist die Challenge ein wichtiges Event, bei dem alle Teilnehmer im Team zusammenwachsen können, Höhen und Tiefen gemeinsam meistern und an gemeinsamen Zielen wachsen können.“ Und sie sei „ein gutes Beispiel für das Texer-Life und das aktiv gelebte Netzwerk der TEXOVERSUM LDT“. Grüninger: „Die glänzenden Augen der Teilnehmer nach der Challenge sprechen Bände.“ Und die Sponsoren würden überdies ein sehr gutes Invest in nachwachsende Führungskräfte machen. Das weiß auch Ralph Rieker, Inhaber von Ricosta und Sponsor der ersten Stunde. Rieker ist selbst wieder als Crewmitglied dabei, weil er die „Interaktion mit der nächsten Generation Einzelhandel“ zu schätzen weiß: „Das eigentlich Spannende an dieser Geschichte aber ist, wie man in sechs Tagen aus Landratten eine Segelmannschaft formt“.

Dass auch die Hochschule Reutlingen, unter deren Dach die TEXOVERSUM LDT integriert wurde, hinter dieser Idee steht, unterstreicht die Sponsorenliste: Auf ihr findet sich eben auch die Knowledge Foundation der Reutlingen University, die die 46-Fuß-Yacht „Spring Dolphin“ ins Rennen schickt – mit dem geschäftsführenden Vorstand Daniel Geigis der KFRU (Knowledge Foundation Reutlingen University) der Hochschule, an Bord. Die Gesamtleitung der Challenge vor Ort übernimmt Dozent Frank Petri, sein Kollege Einar Leichsenring zeichnet sich fürs pädagogische Konzept verantwortlich.

Und einer lässt sich die Teilnahme natürlich auch nicht nehmen, selbst wenn er ohne offizielle Funktion ist: Alt-Admiral Helmut Raaf. Der erfahrene Segler weiß, dass die See ein archaisches Modell der Unberechenbarkeit ist. Raaf: „Der Mensch hat stets versucht, dies in Abläufe zu organisieren. Segeln ist dabei die aufwändigste Art, unbequem zu leben. Dies wird bei der Challenge trainiert.“

Gründer-Statement

„Die See ist ein archaisches Modell der Unberechenbarkeit, der Mensch hat stets versucht, dies in Abläufe zu organisieren. Segeln ist dabei die aufwändigste Art, unbequem zu leben. Dies wird bei der Challenge trainiert.“

Helmut Raaf
Gründer der Adria-Challenge

Sponsoren-Statement

„Ich bin als Sponsor wegen der Interaktion mit der nächsten Generation Einzelhandel dabei. Das eigentlich spannende an dieser Geschichte aber ist, wie man in sechs Tagen aus Landratten eine Segelmannschaft formt.“

Ralph Rieker
Geschäftsführer Ricosta

Sponsoren-Statement

„Die Adria-Challenge ist in der Branche und speziell für die Studenten ein unvergessliches Event. Die Digel AG ist mit einem eigenen Boot dabei, da wir auch jetzt nach der Übernahme der LDT durch die Universität Reutlingen weiterhin gute Kontakte zu den Studenten und damit zu unseren Geschäftspartnern von morgen pflegen wollen.“

Jochen Digel
Vorstand Digel AG

Adria-Challenge 2023

Interview mit den Machern

Zwei Jahre lang hatte die Corona-Pandemie alle Planungen für eine 10. Wiederholung der Adria Challenge, dem nautischen Aushängeschild der neuerdings als TEXOVERSUM LDT firmierenden Nagolder Modehochschule durchkreuzt. Dann kamen Tobias Raaf und Manuel Brenner, zwei Stammkräfte dieser Challenge, und haben das Unmögliche möglich gemacht. Gemeinsam mit der Schule haben sie geschafft, woran niemand mehr ernsthaft geglaubt hätte: Die zehnte LDT-Adria-Challenge startet mit neun Schiffen Ende April.

Herr Raaf, Herr Brenner, was hat sie angetrieben?

Brenner: Es war für uns von Anfang an ganz klar, dass es mit des leider durch Covid-bedingten Ausfalls der Adria-Challenge 2020 nicht zu Ende gehen kann, dazu ist diese Veranstaltung einfach viel zu einzigartig. Als dann im Oktober absehbar war, dass dieses Frühjahr von Lockdowns verschont bleiben dürfte und sich die allgemeine Situation stabilisiert hat, haben wir voll neuem Enthusiasmus die LDT mit einem ausgearbeiteten Konzept und den notwendigen Yachten im Hintergrund für die 10. Adria-Challenge 2023 kontaktiert und sind damit auf große Resonanz und Unterstützung gestoßen.

Sie haben innerhalb von nur zwei Wochen neun Sponsoren gefunden. Hat Sie da überrascht?

Raaf: Ja, absolut. Gerechnet haben wir mit vier oder maximal fünf Sponsorenzusagen. Bei zwei bis drei langjährigen Sponsoren aus den Anfangsjahren waren wir vorsichtig optimistisch, aber durch das gemeinsame Engagement mit der Schule hatten wir in der ersten Woche sechs und in der zweiten Woche neun Sponsoren beisammen; dieser unerwartet große Zuspruch hat uns extrem positiv überrascht und spiegelt gleichzeitig in bester Weise den Spirit der Adria-Challenge wider.

Es sind wieder namhafte Unterstützer der ersten Stunde dabei wie Ricosta oder GoreTex, Aktiv Schuh, ANWR/Sport 2000 und das Nagolder Modelabel Digel halten wieder bei der Stange, aber noch nie sind so viele neue Sponsoren aufgesprungen. Wie erklären Sie sich dieses Phänomen?

Raaf: Die KFRU und auch NFI Sylt/AFJ KETIUM konnten durch das Netzwerk der Schule binnen einer Woche akquiriert werden. Über die erneute Zusage von Modepark Röther, die 2018 das erste Mal mit dabei waren und Feuer gefangen haben, sind wir auch sehr glücklich.

Brenner: Diese Zahlen spiegeln auch die Stellung der Challenge in der Branche wider, die zu einer echten Marke herangewachsen ist. Das wird durch die direkten Zusagen von drei neuen Sponsoren, darunter auch Duchesse, bestätigt. Darüber hinaus wurden in Tom Tailor und CorpoTex neue, namhafte Sponsoren für das Outfit-Sponsoring gefunden.

Sie beide waren nahezu von Anfang an dabei bei diesem einmaligen Sportevent. Was macht den Zauber dieser Challenge aus?

Brenner: Der Spirit der gesamten Veranstaltung ist einmalig. Die unterschiedlichen Teilnehmergruppen von den Studierenden über die Sponsoren, hochrangige Firmenvertreter, bis zu den Skippern ergeben eine ganz besondere Mischung. Und im Rahmen einer Segelwoche in so einem traumhaften Revier ist dies unschlagbar.

Raaf: Für uns beide als langjährige Teilnehmer ist es jedes Mal eine super spannende Mischung: junge Wilde, namhafte Persönlichkeiten aus der Branche und die Skipper, enge Freunde, vereint in einer Crew. Wo gibt es das sonst!

Mit 31 Studenten ist nahezu jeder vierte Studierende der TEXOVERSUM LDT in diesem Jahr mit dabei. Hat es viel Überzeugungsarbeit bei den jungen Leuten bedurft?

Raaf: Die TEXOVERSUM LDT hat Ende November zur einer Infoveranstaltung zur Adria-Challenge eingeladen, für die sie die Wochen davor schon die Werbetrommel ordentlich gerührt hat. Von rund 25 Teilnehmern haben umgehend 15 Studierende ihre Teilnahme direkt angemeldet, was für den Enthusiasmus der Studenten spricht. Sicher auch dank der Mundpropaganda an der Schule von den vorherigen Challenges.

Brenner: Ja, aber was aber das wirklich Überraschende war, dass sich dann bis Mitte Januar die Anmeldungen verdoppelt haben; somit ist eine starke Zahl von rund 30 aktiven Studierenden bei der diesjährigen Challenge dabei.

Raaf: Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man nach drei Corona-Frühjahren wieder Lust aufs Reisen hat

In der Vergangenheit wurde viel an dem pädagogischen Konzept dieser Challenge gefeilt. Was wollen Sie Neues einbauen?

Raaf: Es geht um den Austausch der Studierenden mit den Sponsoren. In keinem anderen Umfeld kommen Studierenden so nah an die Führungskräfte der Branche heran; um sich einerseits Verhaltens- und Vorgehensweisen der Sponsorenvertreter abzuschauen und andererseits sich als potenzielle Talente und mögliche zukünftigen Teammitglieder zu präsentieren.

Brenner: Bei verschiedenen Challenges werden die Studierenden in den Erfolgsfaktoren für den zukünftigen Alltag in der Arbeitswelt gefordert und gefördert. Das bedeutet vor allem Teamarbeit, in neuen Situationen funktionieren und Flexibilität.

Auf Bewährtes können Sie indes bauen: auf ein treues Skipperteam. Altgediente Seebären, mit den kroatischen Gewässern bestens vertraut, übernehmen wieder das Kommando auf den neun Schiffen. Sie beide gehören mit zu diesem Skipperteam. Was ist der Geist, der sie alle verbindet?

Brenner: Die Liebe zur See, zur Segelei, die langjährigen Freundschaften.

Raaf: Und die Freiheit jeden Tag ein neues Ziel, einen schönen Hafen oder eine geschützte Bucht mit uriger Konoba, einem kroatische Wirtshaus, anzusteuern.

Worauf freuen Sie sich beide am meisten?

Raaf: Anzukommen in der Marina von Trogir, einem pittoresken Stadthafen direkt neben der Altstadt, die seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt, und viele bekannte Gesichter nach so langer Zeit wieder zu sehen und viele Studenten, junge Leute kennenzulernen.

Brenner: Nicht zu vergessen den immer legendären Abschiedsabend in einer altehrwürdigen Konoba in der Altstadt von Trogir. Danach geht man auseinander, als ob man einen Monat miteinander verbracht hätte und nicht nur sieben Tage.

Und geht der Blick schon über die zehnte Adria-Challenge hinaus? Soll es eine Fortsetzung darüber hinaus gehen?

Brenner: Definitiv, wir planen die nunmehr 20-jährige und einzigartige Tradition dieser Adria-Challenge weiterfortzuführen.

Raaf: D’accord, und auch diese 11. Adria-Challenge wird voraussichtlich wieder ihren Ausgangspunkt in Mitteldalmatien haben und mit einer spannenden Route überraschen. Aber jetzt freuen wir uns erst mal auf die Jubiläumschallenge.